Der heutige Tag ist nicht mein Tag!!!
Gleich nach dem Aufstehen ist es Zeit für eine Dusche, also ab zu den Sanitärräumen. Wir haben zwar ein Dusche im WOMO, aber erstens ist da nicht ganz so viel Platz und das Wasser ist auch noch nicht ganz aufgefüllt.
Wie ich in der Dusche angekommen bin, merke ich, dass ich die Duschmarke vergessen habe. Ein wenig Bewegung in der Früh schadet nicht.
Beim Frühstück entscheiden wir, die zweite Nacht direkt in Dresden zu verbringen, der Stellplatz ist ideal für mein Ansinnen die Altstadt auch bei Nacht fotografisch festzuhalten. Somit verlassen wir nach dem Frühstück, Haferbrei mit Obst, ist ja nicht Sonntag, oder doch, den Stellplatz. Bei der Ausfahrt gibt es eine sehr praktische Möglichkeit die Wasservorräte aufzufüllen und den Abwassertank zu reinigen. Wir haben alles dabei was man dazu braucht, schwierig sollte das auch nicht sein. Schlauch ausrollen, am Wasseranschluss anbringen, 1€ einwerfen, das andere Ende in den WOMO Anschluss hängen, warten bis das WOMO voll ist, fertig!
Doch es kam anders! Der Anschluss an der Zapfsäule hält nicht! OK kein Problem, dann halte ich ihn mit der Hand, aber wer hält dann den Schlauch am WOMO? Gut das wir zu zweit reisen, aber wo ist sie? Also versuche ich den Anschluss doch zu halten zu bringen, gelingt aber nicht. Also wenn der Beifahrer da ist, versuchen wir es erneut. Offenbar nicht ganz koordiniert, also gelingt es auch nicht. Irgendwie rinnt da nicht wirklich Wasser ins WOMO, ich bin mittlerweile auch schon deutlich nass, da der Anschluss nicht dicht ist. Langsam bildet sich eine kleine Warteschlange hinter uns, an guten Ratschlägen mangelt es auch nicht …
Irgendwie schaffen wir wenigstens den Tank halbvoll zu bekommen, Schlauch so wie er ist in den Kofferraum und nichts wie weg hier! Aber auch das gelingt nicht. Das Ausfahrtsticket öffnet uns den Schranken nicht??? Offenbar sind mehr als 10 Minuten seit dem Bezahlen vergangen. In der Warteschlange macht sich spürbarer Unmut breit, mein Stresspegel steigt.
Die freundliche Dame von der Rezeption lässt uns hinaus, alles wird gut!
Später hat sich herausgestellt, dass es nicht nur an meinen Unvermögen gelegen ist, dass das Wasserfüllen nicht funktioniert hat. Der Zulauf zum Wassertank war verlegt, da hat ein Klebeband, welches vermutlich beim Bauen nicht ordentlich entfernt wurde, den Zulauf zu 80% verstopft.
In Dresden angekommen, packen wir die Fahrräder aus und fahren am Elbradweg zum „Blauen Wunder“. Eine Eisenbrücke über die Elbe, die Erste ihrer Art in Europa erbaut 1893. Da heute der Tag der historischen Technik ist, fahren wir mit der ältesten Schwebebahn der Welt (1900) auf die Loschwitzhöhe und genießen den Ausblick in Richtung Dresden. Leider ist die Sicht nicht besonders, aber immerhin haben wir eine guten Gesamtüberblick. Mit dem Rad geht es dann über den „Großen Garten“ und das Hygienemuseum zurück in die Dresdner Altstadt. Bei der Mittagspause gelingt es mir dann noch, das Trinken komplett über den Tisch zu verteilen. Wie gesagt nicht mein Tag heute!
Jetzt haben wir auch das Glück, die Frauenkirche von innen zu besichtigen. Bisher war sie jedes mal wenn vorbeigekommen sind, wegen Taufen und Hochzeiten geschlossen. Die Frauenkirche wurde erst nach der Wende wiederaufgebaut und gilt als eines der wichtigen Symbole der Wiedervereinigung.
Am Abend steht dann das kulturelle Highlight des Urlaubs am Programm. In der Kreuzkirche singen die Wiener Sängerknaben gemeinsam mit dem Kreuzchor und der Staatskapelle Halle. Beide Chöre sind auf der ganzen Welt bekannt und berühmt. Die Sitzplätze sind auf der Orgelempore, daher sehen wir von den ca. 130 Künstlern nur eine Hand voll, dem gesanglichen Eindruck tut das aber keinen Abbruch. Hörenswert!!
Um 22:00 ist die Darbietung aus, mein Tag aber noch nicht, ich möchte noch die Dresdner Altstadt im abendlichen Glanz der Lichter festhalten. Das gelingt so halbwegs, ist aber kein einfaches Unterfangen, da die Gebäude sehr unterschiedlich stark beleuchtet werden.
Um Mitternacht ist dann Schluss, muss nur noch der Wecker für 04:30 gestellt werden um die blaue und goldene Stunde am Morgen noch zu nutzen.