Wir setzen unser Nomadenleben fort und ziehen weiter nach Hamburg. Zuerst wird wieder nach den Füchsen Ausschau gehalten, aber die lassen sich heute nicht sehen. Um das Frühstück zu verfeinern werden noch Walderdbeeren gepflückt. Nach dem Frühstück wird das WOMO startklar gemacht und die Checkliste durchgegangen, der Müll noch entsorgt, jetzt geht es auf nach Celle am Rande der Lüneburger Heide. Celle ist bekannt für seine Fachwerkbauten, der Altstadtkern ist nahezu komplett in erhalten. Nur der Karstadt hat wie in vielen anderen Städten im Zentrum ein hässliches Gebäude hingestellt.
Die nächste Etappe führt uns ins Piezmoor in der Lüneburger Heide. Eine interessante Gegend, die wie auch der Harz stark vom Menschen verändert wurde. Das Moor wurde Anfang des 20. Jahrhunderts trocken gelegt, seit beginn des 21. Jahrhunderts versucht man das wieder zu denaturalisieren. Hier bekommen wir die sommerlichen Temperaturen zum Ersten mal richtig zu spüren. 30°C, kein Schatten und auch kein Wind. Der zweistündige Spaziergang durchs Moor wird daher anstrengender als vermutet.
Nun steht die letzte Etappe am Programm, wir fahren bis Hamburg um dort einen Verwandten zu besuchen.
Für alle die sich die Fahrt mit einem WOMO nicht so gut vorstellen können heute ein kleiner Einblick dazu.
Das WOMO gilt gerade noch als PKW, da es etwas unter 3.500kg wiegt. Es fährt sich aber dann deutlich anderes als ein normaler PWK. Die 130 PS Dieselmaschine ist ausreichend. Sehr überraschend ist der Verbrauch der Fiat Maschine, knapp 10 l/100km haben wir bisher verbraucht, das schont das Urlaubsbudget, ich hätte mit 15l gerechnet.
Beim Fahren muss immer bedenken dass jeder Beschleunigungsvorgang deutlich länger dauert. Das Überholen ist daher ganz anders anzulegen. Auf der Autobahn muss man rechtzeitig schauen, dass sich eine Lücke ergibt um einen Spurwechsel machen zu können. Oftmals hängt man dann hinter einem LKW fest. Die Wolfühlgeschwindigkeit hängt ein wenige vom Fahrbahnbelag ab, auf der Autobahn liegt diese bei 105 -110 km/h, auf den breiten Landstraßen so bei 80 km/h.
Das Überholen eines LKW ist dann auch noch spannend, vor allem auf dreispurigen Straßen. Einerseits gibt es eine Sogwirkung die das WOMO zum LKW zieht, die dann plötzlich wieder abreisst. Wenn dann genau an dieser Stelle auf der linken Spur ein sehr schneller PWK oder ein anderer Kleintransporter überholte, wird das deutlich verstärkt und das WOMO wird nach links gezogen. Da ist man am Steuer ganz gut gefordert.
Eine andere Herausforderung ist das suchen von geeigneten Parkplätzen. Manche Städte haben ein Parkleitsystem wo auch auf Parkplätze für WOMO´s hingewiesen wird. In Halle haben wir das nicht gesehen und sind plötzlich im Altstadtzentrum gestanden. Die Ausfahrt war nur mehr durch eine sehr schmale Gasse möglich, da machen sich die 2,35m Breite sehr schnell bemerkbar.
Die meiste Zeit unterstützt uns Yannick bei der Fahrt. Gestern war er aber ein wenig beleidigt, weil ich zu beginn der Fahrt auf Lisa vertraut habe. Yannick dürfte aus der Gegend hier sein, denn in der Lüneburger Heide ist er mit uns einige Abkürzen gefahren, die nich bei jeden Einheimischen auf Gegenliebe gestoßen sind. Yannick und Lisa sind die Stimmen des TOMTOM Navi´s das wir auf einen 10“ Tablet PC verwenden.