Ein wenig Techtalk für Interessierte.

Wir haben die Reise vollkommen eigenständig organisiert, diverse Informationen aus den Internet, dem Reiseführer und vor allem von unserer Nachbarin zusammengetragen. 

Gebucht wurde über booking.com, oder direkt wenn möglich und sinnvoll. 

Um unsere Planungsdaten auszutauschen, nutzen wir die Notizen von iOS, da können wir beide darauf zugreifen, das erleichtert den Abstimmungsaufwand. Die Unterkunftsliste haben wir dann noch mit den zu Hause gebliebenen geteilt, so weis man wo wir sind. 

Das ist alles sehr komfortabel und funktioniert auch offline, man hat alles immer in der Hosentasche dabei. 

Als Navi hat mir maps.me am Handy sehr gute Dienste geleistet. Die Karten kann man zuvor Offline laden, so ist man nicht auf einen Netzzugang angewiesen. Die Routenführung ist sehr gut, manchmal macht das Navi Abkürzungen, die ein wenig herausfordernd sind, so sieht man aber auch ungeplante Gegenden. 

Fototechnisch habe ich auch was Neues probiert. 

Grundsätzlich unterscheidet sich eine Urlaubsreise ja von einer Fotoreise deutlich. Dafür habe ich in der Vergangenheit, einfache und möglichst kompakte Digicams benutzt. Das hat mich aber nie wirklich glücklich gemacht. Die Ansprüche ans Fotografieren und an die Bildqualität kann man ja nicht ablegen. In der Nachbearbeitung waren die Unterschiede noch viel größer. Nimmt man dann aber das große Werkzeug samt Laptop für den Reiseblog mit,  dann artet das schnell aus. 

Diesmal war es dann aber doch noch ein wenig speziell, da wir einerseits zur Bärenbeobachtung und zum anderen im Donaudelta ja zur Vogelbeobachtung wollten. 

Also musste doch mehr mitkommen als für einem normalen Urlaub. 

 

Für die Stadt und die „normalen“ Urlaubsfotos

Nikon Z6

14-30mm 1:4 S

24-70mm 1:4 S

FTZ Adapter ( für die F Objektive, als Backup)

Das ist alles relativ kompakt, liefert eine hervorragende Bildqualität und dank der eingebauten Bildstabilisierung kann man extrem lange Belichtungszeit (1/8 sec. bei 14mm) noch aus der Hand machen ohne die ISO unnötig hoch zu schrauben, was ja wieder die Bildqualität mindert. Mit dem 14-30mm 1:4 S kommt man bei Stadtbesichtigungen praktisch ohne Objektivwechsel aus. Die Kombi lässt sich sehr gut den ganzen Tag in der Hand tragen ohne dass man zuvor ins Fitnessstudio muss. Der technische Ausschuss ist sehr gering, die Batterielaufzeit bescheiden, aber durchaus erträglich. Meist ging es gerade mit einem Akku, da ich auch über Snapbridge die GPS Daten übertrage, ist das für mich ok. Der Vorteil des elektronischen Suchers ist für mich ein sehr wesentlicher, ich sehe noch bevor ich das Bild mache wie das Ergebnis aussehen wird. Bei sehr heller Umgebung kann über die EVF dann auch noch die Bildkontrolle erfolgen, das ist an der D850 dann nicht möglich.

Der Unterschied zu den diversen Digicams, die ich schon hatte, ist einerseits die Bildqualität, aber auch das Bedienkonzept. Jetzt muss ich mich nicht mehr großartig umstellen, die beiden Bodys sind nahezu identisch zu bedienen. 

Erstmals habe ich ich das eine oder andere Video gemacht, das geht dank der Bildstabilisierung auch sehr gut frei aus der Hand. 

Ich bin mit der Z6 mehr als zufrieden, die perfekte Ergänzung zur D850. Das einzige was mich wirklich nervt ist der Schmutz am Sensor. Das sieht man leider erst wenn man die Bilder am großen Monitor betrachtet. Ich habe während der Reise den Sensor einmal mit dem Blasebalg abgeblasen sonst aber nichts gemacht.

Bei den Landschaftsaufnahmen hat man das leider sehr viele (ca. 10-15) Flecken am Bild gesehen. Das ist dann mühsam diese bei allen Bildern zu entfernen. Wie ich das lösen werde weiß ich noch nicht. Wenn man die diversen Foren durchschaut scheint das keine generelles Problem zu sein. 

An der D850 war nach fast 5000 Fotos kein einziger Fleck zu sehen.

 

Für die Spezialaufgaben:

Nikon D850

24-70 1:2,8 (als Backup zur Z6)

200-500 1:5,6

Das hat sich bei den gestellten Aufgaben sehr gut bewährt. Das 200-500 liefert sehr gute Bildqualität und Bildschärfe. Das Gewicht, wenn man 6 Stunden am Boot sitzt und  ständig die Kamera im Anschlag hat, ist nicht ohne, aber da muss man durch, da gibt es keine Alternative. Brennweite braucht Glas und Glas ist schwer! Die D850 ist ja ohnehin über jeden Zweifel erhaben. 

Im Donaudelta war dann natürlich auch die Z6 mit dabei, damit konnte ich ohne Objektivwechsel die Landschaftsaufnahmen machen und war immer schussbereit für die Vögel und Frösche, einfach perfekt. 

Ich hab die Z6 auch mit dem 200-500 versucht. Die Bildqualität ist auf einem ähnlichen Niveau, der Autofokus ist aber deutlich langsamer, dafür passt die Fokusgenauigkeit noch besser. Wobei man auch sagen muss mit der richtigen Einstellung (AF-C & GRP) war der technische Ausschuss an der D850 sehr gering. Sitzt eine Vögelchen irgendwo im Schilf weis der beste Autofokus nicht wo er scharf stellen soll, da muss man dann händisch nachhelfen, aber das ist auch klar. 

 

Reiseblog und Fotoentwicklung

Normalerweise habe ich dann noch mein MacBook mit, um den Reiseblog zu schreiben und die Fotos zu sichten, zu sichern und eine Auswahl nach der Entwicklung im Blog zu veröffentlichen. Diesmal musste das mit dem iPad gemacht werden. Ich war ein wenig skeptisch, aber es geht fast perfekt.

Das einzige was nicht geht, ist das Datenbackup, wie ich es am MacBook gemacht habe. Dort hatte ich die Bilder am MacBook und zusätzlich noch auf einer externen SSD. Da hoffe ich auf iPadOS 13 da sollte das dann auch möglich sein.

Sonst geht alles sehr ähnlich. Der Blog wird in Pages geschrieben, die Home Page im Jimdo Creator gepflegt. Die Fotoauswahl aufs IPad importiert und mit LR Mobil entwickelt (ich fotografiere ausschließlich in RAW) und für die Homepage exportiert.

Als dann im Donaudelta alle Speicherkarten voll waren, wurde eine auf das iPad kopiert und so auch das gelöst.

Mit LR Mobil habe ich zu 90% den selben Funktionsumfang wie am MacBook. Panoramen gehen gar nicht und Korrekturen sind etwas mühsamer zu bewerkstelligen, das muss unterwegs aber auch nicht mit dem gewohnten Perfektionsgrad erfolgen.

Theoretisch kann ich dann zu Hause am MacBook die entwickelten Fotos weiter bearbeiten, ohne dass ich alles nochmals machen muss. Die beiden Versionen werden über die Cloud synchronisiert. 

Es ist erstaunlich wie flüssig LR am iPad funktioniert, da ist kaum ein Unterschied zum i9 betriebenen MacBook zu bemerken. Auch die RAW der D850 die ja so an die 60MB je Bild haben, lassen sich sehr flüssig bearbeiten. Das ganze saugt wohl den Akku sehr rasch leer, aber von irgendwo muss ja die Leistung herkommen. 

 

Wo ich ein wenig ins schleudern gekommen bin war dann nach der Reise die Fotobearbeitung. Normalerweise mache ich das streng hierarchisch nach Zeit und Reiseverlauf. Damit bin ich seit vielen Jahren sehr gut ausgekommen. 

Die Herausforderung diesmal war das Donaudelta. Wir haben ca. 40 unterschiedliche Vogelarten gesehen, davon viele zusätzlich noch als Jungvögel. 

Um hier eine organisierte Bearbeitung aber auch Präsentation zu ermöglichen müssen die Fotos nach Vogelart sortiert werden. Dazu habe ich alle (ca. 4500 Fotos) zuerst mit Schlagworten versehen und dann die Bilder je Vogelart bearbeitet. Das ist dann richtig viel Arbeit, aber der Aufwand der Verschlagwortung lohnt sich.

 

Das alles ist in einem Compagnon Explorer+ Rucksack verstaut, da hat dann auch noch eine Regenjacke oder ähnliches Platz. Ist alles drinnen wird er schwer, aber trotzdem sehr gut zu tragen. Auf den Städtetouren habe ich nicht alles mit, da ist dass Gewicht dann erträglich. Der seitliche Zugriff ohne den Rucksack abzunehmen macht in zum perfekten Begleiter. 

Mit dieser Ausrüstung bin ich rundum zufrieden, wenn ich noch das Backup Thema lösen kann, ist das perfekt für mich auf Reisen. 

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